Bald beginnen die Sommerschulferien. Ein Auf- und Durchatmen für Alle. Für die Menschenskinder, die Eltern, die Lehrpersonen und alle, die den Alltag mit Kindern - die Kindheit begleiten.
Nachfolgend darf ich in Zusammenarbeit mit dem Kein & Aber Verlag über das kürzlich veröffentlichte Buch "Kindheit - eine Beruhigung" von Oskar Jenni eine Rezension schreiben.
Ein Buch, das ich als Lesempfehlung während den Sommerferien von Herzen weitergeben kann. Dann wenn alles etwas ruhiger ist, Zeit zum Nachdenken und Reflektieren bleibt und der durchgetaktete Alltag zur Ruhe kommt - im besten Fall.
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Kindheit - Eine Beruhigung
Herausgeber - Oskar Jenni
Seitenzahl 256
Inhalt
Das erschöpfte Kind, das überforderte Kind, das lernschwache - hochbegabte Kind, das hochsensible Kind, das laute - stille Kind… die Unsicherheit und Sorge der Eltern in unserer Gesellschaft sind gross. Was wissen wir heute wirklich über Kinder und die Kindheit?
Das Buch stellt Fragen und schreibt Antworten und ist aufgeteilt in acht Kapitel. Es schreiben mit Oskar Jenni 10 Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Fachbereichen über aktuelle Entwicklungen. Dabei werden Widersprüche aufgezeigt, Forschungen dargestellt, die Ursachen aufzeigen und was eine Gesellschaft braucht um die Kinder, die Erwachsenen von Morgen, zu begleiten und zu integrieren.
Die Kapitel thematisieren Fragen wie: Warum eigene Kinder? Was macht Kinder glücklich? Warum ist jedes Kind einzigartig? Was sind gute Eltern? Warum sollen Kinder in die Schule gehen? Ist eine gerechte Bildung möglich? Ist eine digitalisierte Welt kinderfreundlich? Politik - Kindheit im Toten Winkel?
UND: warum eine Beruhigung?
Die Kindheit wird in unserer Gesellschaft äusserst gegensätzlich und widersprüchlich betrachtet. Sollen Kinder frühstmöglich gefördert werden, oder mehr nach dem Prinzip "Lasst Kinder doch Kinder sein!"? Sind Kinder in der heutigen Zeit auffälliger? Und steht die Kindheit unter einer Art Gefährdung? Als Eltern stellt sich oft die Frage, wie es denn jetzt eigentlich richtig gemacht wird.
Elternschaft ist eine transformative Erfahrung, eine wohltuende Übung in Kontrollverlust in einer von Plan- und Gestaltbarkeit besessenen Gesellschaft.
Silja Häusermann
Das Buch möchte zu einem gelasseneren Umgang mit unseren Kindern beitragen. Gleichgewicht und Ruhe, welche zwischen den beiden Welten von Perfektionierung und Romantisierung der Kindheit besteht, bringen.
Es möchte aufzeigen wie wir die Kindheit schätzen können und gleichzeitig ihren Wandel, der nur begrenzt vorhersehbar und kontrollierbar ist anzuerkennen und aufmerksam zu begleiten.
Zielgruppe
Das Buch ist ein Buch für die Gesellschaft. Für Eltern, Erziehungsberechtigte, Lehrpersonen, Politikerinnen und Politiker und für Alle, die Kinder als "Seiende und Werdende" wie Philosoph Holger Baumann im Buch schreibt, sehen.
Aus dem Buch
Beim Lesen des Buches haben mich viele Sätze berührt. Gerne teile ich einige auserwählte davon nachfolgend... Der letzte Satz ist eine Beruhigung an für sich.
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"Damit Kinder glücklich und zufrieden sind, müssen ihre Eltern selbst ruhiger und zufriedener sein und Kindern ihre Liebe und Begeisterung für die Welt zeigen."
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"Ob das Bevölkerungswachstum das grosse Problem der Zukunft darstellt ist allerdings äusserst umstritten. Eher ist es das Konsumverhalten."
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"Der einfachste und wohl wichtigste Weg, Kinder zu fördern, ist, ihnen genug Raum zum Spielen zu geben und sie im Spielen ihre Neugier ausleben zu lassen."
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"Persönlichkeiten entstehen somit aus einem engen Zusammenspiel von Anlage, Umwelt und Eigeninitiative."
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"Zwischen normal und nicht normal gibt es, wie bereits beschrieben keine klare Grenze. Daher hängt die Diagnose von Entwicklungs- und Verhaltensstörungen immer auch von den Erwartungen des Umfeldes und den gesellschaftlichen Bewertungen ab."
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"Vielmehr geht es darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem jede Kind seine individuellen Stärken entfalten und einen Beitrag zur Gemeinschaft leisten kann. Inklusion ist somit nicht nur eine pädagogische oder soziale Herausforderung, sondern auch eine ethische Verpflichtung, die die Anerkennung und Wertschätzung der Vielfalt der Kinder in der Vordergrund stellt."
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"Eine Voraussetzung dafür ist, dass das Umfeld die Stärken und Schwächen jedes Kindes erkennt und nicht bewertet, sondern es motivierend unterstützt."
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"Wenn wir die Individualität jedes einzelnen Kindes akzeptieren und die gesellschaftliche Diversität anerkennen, schaffen wir ein Klima, das alle miteinschliesst und niemanden ausgrenzt."
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"Kinder sind sehr unterschiedlich. In einem aber sind alle gleich: in ihrem Bedürfnis nach Liebe, Geborgenheit, Sicherheit und Wertschätzung."
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"Perfekt wären Eltern demnach genau dann, wenn sie gut genug sind - gelassen und nicht zu einseitig konzentriert auf das Wohlergehen und den Lebenserfolgs des Sprösslings."
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"Gute Eltern haben zwar Regeln, Prinzipien, Erwartungen und Wunschvorstellungen, aber sie setzen sie nicht rigide durch."
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Aus dem Bauch
Das Buch ist eine Ermutigung und eine Beruhigung zu gleich. Ich wünsche mir für meine Kinder, die Kinder unserer Gesellschaft und ob eigene Kinder oder nicht, dass unsere Beziehung zu Kindern gelingen kann.
Dass wir als Erwachsene unsere Verantwortung wahrnehmen, den Kindern stellvertretend in Gesellschaft, Bildung und Politik ihren Platz sehen, geben und priorisieren. Dass wir Werte von Aufmerksamkeit und Liebe unseren Kindern mit auf den Weg geben und ein vertrauensvolles Miteinander leben.
Zum Herausgeber
Oskar Jenni wurde 1967 geboren. Er ist Kinder- und Jugendarzt und übernahm 2005 die Nachfolge von Remo Largo (Bücherreihe Kinderjahre) und ist Leiter der Abteilung Entwicklungspädiatrie an der Universitätskinderklinik Zürich. Seit 2020 ist er Professor an der Universität Zürich für Entwicklungspädiatrie.
HAPPY THURSDAY
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Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit dem Kein & Aber Verlag entstanden.