Das Leben lernt mich immer und immer wieder über mich selbst zu lachen. Genau, herzhaft zu lachen und zu lernen wie sich das Leben so viel einfacher leben lässt. Einerseits ist es das gebliebene Kind in mir und andererseits, weil mir in regelmässigen Abständen immer wieder peinliche Geschehnisse passieren.
Wenn ich das folgende Bild ansehe, muss ich lachen. Herzhaft. Keine Ahnung weshalb, Ninja trifft Olivia (Frau von Popeye). Ich weiss es nicht. Auf jeden Fall war es das Bild, das mich auf die Thematik dieses Blog-Posts brachte. Es ist die Sicht, die ich auf Dinge bekomme, so wie ich sie versuche anzuschauen.
Ich bin der Überzeugung, dass wenn ich es schaffe über mich selbst zu lachen, mich nicht immer so ernst nehme, ich das Leben beschwingter bewältige, und dass alles, was nicht so ganz stimmig ist, auch nur halb so schlimm ist. Meine Freundin sagte mir kürzlich, dass sie sich fürchterliche Gedanken darüber machte, was ihr Nachbar wohl über sie denke. Ihr Mann wiederum sagte ihr: «Schatz, so wichtig sind wir nun auch wieder nicht.»
Oh, wie befreiend! Und genau das ist es, und ich frage mich: Nehmen wir uns in gewissen Dingen zu wichtig und können uns daher nicht nicht ernst nehmen?
Es ist lustig, aber mich dünkt, wenn ich selbst über mich lachen kann, werde ich von meinem Umfeld umso ernster genommen, weil es schlichtweg menschlich ist, dass uns nicht alles gelingt.
So auch als ich noch auf Agenturseite als Kommunikationsplanerin arbeitete. Die Stimmung in dieser Branche ist ja manchmal todernst, weil es um viel Geld und Prestige geht. Wer was wie kann und wann tut. Erfolge werden nicht gefeiert, weil das Design so super gelungen ist, sondern die Ziele und Zahlen erreicht wurden, was wiederum hervorruft, dass alles besser, fehlerfreier, perfekter sein muss - ganz ernst!
So war ich vor «wichtigen» Kunden stehts saunervös, behielt meinen Blazer an um meine Schwitzmonde unter den Achseln zu verbergen.
Einmal fuhr ich (im Blazer wohlverstanden) zusammen mit meinem Chef mit dem Auto an eine Sitzung. Im Gewusel meiner Tasche zwischen Schlüssel, verzworgeltem Kopfhörer-Kabel, wo wiederum mein Lieblingsschreiber dran hing, checkte ich, ob ich auch alles dabei hatte, weil ich von natur aus immer spät dran bin.
Plötzlich als ich zur Schaltung blickte, lag da neben der Hand meines Chefes (er hielt sein Hand auf der Schaltung) ein O.B. - ein verpacktes wohlverstanden. Und ich dachte schon Himmel, was der alles mit sich führt und einfach so rumliegen lässt und was sich da ächt sonst noch so im Auto rumtriebe.
Oh, und dann schoss es mir null komma plötzlich warm vor Röte in den Kopf und mir wurde ganz heiss und ich spürte wie meine beiden Monde zwischen Blazer und Bluse sich in einen triefenden Vollmond verwandelten, weil mir so ganz bewusst wurde, dass dieses verpackte Molfina O.B. mein O.B war, das eben im Gewusel von Tasche auf den Knien, Schlüssel, verzworgeltem Kopfhörer-Kabel & Co, wohl in die Lucke zwischen Flaschenhalterfach und Schaltung fiel. Und ich war mir sicher, dass er es bemerkte und ich ja auch und - scheisse es war einfach zu peinlich! (Und nochmals scheisse: hoffentlich liest er das nicht!)
Irgendwie versuchte ich das Tail unauffällig in meine Wusel-Tasche zu schmuggeln und dabei keine Miene zu verziehen, weil - HEY! - ernst! Gut, heute denke ich auch, ja das brauchen wir Frauen nun mal und diese Dinger können halt eben schnell rausfliegen, aber dass ich meine Tage hatte, hätte er ja nicht gleich wissen müssen. Ok, die befinden sich auch sonst immer in meiner Tasche - weil Gewusel.
Weshalb ich dir das alles erzähle? Weil es eben menschlich ist und ich heute sowas von drüber lachen kann und mir ein Lacher ins Gemüt zaubert. So wünsche ich dir für kommende Woche ebenfalls viel Herzhaftes und lauter viele Lacher, über dich und die Welt.
SHOP THE LOOK
Coat: Dorothee Vogel
Dress: H&M (senfgelb online ausverkauft)
Pants: H&M
Shoes: Adidas Stan Smith
Foulard: Flohmi similar here
Bag: La Redoute
PS: Der Mantel ist mein Fund der Brocante in Le Landeron, die wir kürzlich besuchten. Ein schönes Stück (und jaaa, absolut Kiddo-untauglich und somit mein Ausgangs-Sonntags-Mantel) von der Schweizer Designerin Dorothee Vogel. Ein Stück, das ich mir so nicht hätte leisten können und das regelrecht auf mich gewartet hat. Mein Mami entdeckte ihn bereits zu Beginn und ich hatte den inneren Deal mit mir, dass wenn er noch da ist, wenn ich wieder komme, ich ihn kaufe.