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MINIMAL FASHION

. written by Dby Baumann
MINIMAL FASHION

Als Stylistin werde ich oft für Privatberatungen angefragt. Was ich aber seit ein paar Jahren nicht mehr anbiete. Mein kostenloser Rat, den ich jeweils mitgebe, ist die Frage: Wie willst du wirken?

Denn das würde Alles beantworten.

Auch komme ich zum Schluss, dass Farb- und Stilberatungen zwar Input geben können, aber nicht nachhaltig sind. Sich zu kleiden, in dem man sich wohl und gut fühlt, weiss man erst, wenn man sich mit sich selber auseinandersetzt und nicht, wenn es dir von jemandem gesagt wird.

Fragen wie: «Welche Stoffe schmeicheln mir?» «Welche Schnitte passen meiner Figur?» «Welche Farbe trage ich gerne und stehen mir gut?» brauchen Zeit um die Antwort zu finden. Hat man sie, macht sich kleiden Spass.



Und ich behaupte, dass wir oft in unserem Unterbewusstsein längst wüssten, was die Antworten auf diese Fragen wären, aber aufgrund des Aussens sie weder hören noch fühlen und sie uns deshalb nicht geben können.

Dann kommt da auch noch der Einfluss all der Trends, die vor allem zum Ziel haben unseren Kleiderschrank zu füllen.

Seit ca. einem Jahr besitze ich dieses Buch Minimal Fashion geschrieben von den beiden Gründerinnen Anna Bronowski und Juliana Holtzheimer von Jan 'n June. Und ich schlage es wie eine Bibel immer wieder gerne auf. Gerade jetzt wo wir bald die Wintergarderobe gegen die Frühjahrs-/Sommerkleidung tauschen, ist dieses Buch eine Chance nebst Marie Kondo-Einfluss nicht nur Aufzuräumen, sondern sich bewusst darüber werden, was besitze ich und was brauche ich wirklich.

Das Buch leitet mit fünf Hauptschritten Schritt für Schritt durch einen wunderbaren Prozess, der durch die eigene Garderobe geht und zu einer «neuen» heranführt.

Let's start...

1 - ANLEITUNG ZUM MINIMALISMUS
Das Eingangszitat bringts so ziemlich auf den Punkt. Der Minimalismus wird so erklärt und verstanden, dass es nicht darum geht zu verzichten, dass es einem weh tut, sondern vielmehr ermutigt, sich von Überflüssigem zu befreien. Die beiden schaffen es zu motivieren und ohne gehobenen Zeigefinger ein bestimmtes Mass von Wieviel vorzugeben - très sympa!

 

2 - BESTANDESAUFNAHME - DER STATUS QUO IM KLEIDERSCHRANK
In diesem Kapitel wird man Schritt für Schritt zum ausmisten angeleitet. Beginnend bei der Schrankdiagnose endend mit der Frage «Warum wurde das Teil nicht getragen?». Neun Schritte, welche die Frage näher bringen: Ist das meine Farbe? Ist das mein Stil? Ist das mein Schnitt? Und wozu benötigen wir die Kleidung, die wir haben. Für die Freizeit? Einem beruflich vorgegebenen Dresscode?



3 - TYPANALYSE
Beim Kapitel Fashion-Typ hilft dir ein Test herauszufinden, welchen individuellen Stil in uns liegt. Der Mittelpunkt liegt also ganz auf einem selbst. Dabei werden fünf Fashion-Typen unterschieden, die vor allem aber eines zum Ziel haben: «Unterstreichen Sie Ihre Persönlichkeit». #ME! Die Unterteilung hilft dabei den eigenen Stil zu finden.

 

 4 - CAPSULE WARDROBE
Das Geheimnis einer Capsule Wardrobe liegt beim definieren einer Grundgarderobe, aus der verschiedene Outfits zusammengestellt werden können. Dabei kommt die Vielseitigkeit nicht zu kurz - versprochen. Schluss mit Schrankleichen und Ausstellungsstücken! Im Buch werden mit 14 Kleidungsstücken x-beliebige Outfit-Kombinationen präsentiert.

Hat man herausgefunden was zu einem passt, was sein Stil ist, besteht die Basis um mit viel Freude und Kreativität sich Tag für Tag «neu» zu kleiden.

5 - UMSTELLUNG
Eine Capsule Wardrobe geht mit Fair Fashion Hand in Hand. Denn honestly: auf dieser Welt gibt es bereits genug-zuviel-enmasse Kleidung. Wenn das Herz aber doch nach was neuem schreit, lassen sich in Zwischenzeit so viele schöne faire Labels finden, die ab von Mainstream eben genau eines tun: den eigenen Stil unterstreichen.

Nachhaltiger und sinnvoll und mit seinem ganz besonderen Reiz: auf Second Hand und Vintage Kleidung setzen.

 

Ehrliche Worte zum Schluss: Als Stylistin und Bloggerin, sowie meiner Leidenschaftlichkeit für das Anziehen werde ich es nicht schaffen wenige Stücke zu besitzen, will und muss ich auch nicht. Aber ich habe einen Weg gefunden, wenn ich Stücke nicht mehr oft trage, sie in meinen «Lager-Stock» (unter uns: im Keller ;) sorgfältig aufzubewahren und von Zeit zu Zeit dann wieder durchzugehen und je nach dem auszusortieren.

Und seit ich mich mit Fair Fashion und Nachhaltigkeit konfrontiere, investiere ich mein Geld in weniger, aber dafür in echte Liebhaber-Stücke, die mir lange Freude bereiten. Diese Umstellung erlebe ich als Alles andere als ein Verzicht.

HAPPY TUESDAY
 

SHOP THE LOOK
Shirt: hey soho
Pants (im Latz-Style): Claudia Nabholz
Jewelry: Anita Vrolijk bei Sabine Portenier