Ich blicke zurück. Auf die Tage, die mit all ihren Stunden das vergangene Jahr Monat um Monat füllten. Ein Jahr mehr, weiter, voran. Ob ich es als ein gutes oder schlechtes Jahr sehe?
Es war ein bereicherndes Jahr. Erfüllt mit Aha-Momenten, Leidenswegen, Respekt, offenen Fragen, gestillten Antworten, bleibenden Fragen. Ich sehe mein Innen und das Aussen und wie ich über beides denke, daran arbeite, darüber weine und lache.
Ich blicke zurück. Auf die Highlights, die den Weg mit leichten Schritten, ja gar fühlbar fliegenden, ebneten. Mit einer wunderbaren Weitsicht, die sich wahrscheinlich in einem Heissluftballon bietet.
Da waren auch die Lowlights, die sich tief und dunkel anfühlten, über die ich nicht einfach so hinwegsehen und schon gar nicht hinweg fliegen konnte, die mich bewegten, ich bedauerte.
Der Blick. Ein Regenbogen von einem Ausblick. Und wenn ich den Überblick behalte, sehe ich diese unendliche Fülle, die da ist. Die mich bewegt, berührt.
War es ein gutes oder schlechtes Jahr? Dieses Jahr hat mir in vielerlei Hinsicht gezeigt, dass ein Leben frei und fern von Bewertung mehr Freiheit bedeutet. Sich dem Widmen und Zuwendung schenken was einen begeistert, ist Freude. Das versuche ich.
Freude, die ich wiederum hier mit euch teilen möchte. Eine meiner grössten Freuden ist meine Leidenschaft. Die Leidenschaft und Begeisterung über Schönes und Gutes zu berichten.
Eine Entdeckung hier mit dir zu teilen, fühlt sich für mich wie ein Stück Herzglück an. Weil es von Bedeutung ist. Es sind Menschen mit Visionen, Träumen und Ideen. Menschen, die mich faszinieren, motivieren und inspirieren. Das vergangene Jahr? Eine Perlenkette in meinen Händen. Ich durfte neue Menschen, Projekte, Labels und Produkte entdecken und kennenlernen.
Ein solches Label ist Marai. Ich habe über Marai und u.a. deren Leder-Scrunchies bereits hier berichtet. Marai begeistert mich einerseits der Vision wegen, aber auch der Mission auf die Missstände der Lederindustrie und dessen Zustände hinzuweisen. Aufzuklären und zu Bewegen. Zum Umdenken. Über Produkte, die wir konsumieren.
All die Berge an Tierhäuten, die nicht nur der Fleischindustrie zuzuschreiben sind, sondern auch von den Schlachthöfen als «Abfallprodukt der Milchindustrie» genannt werden und «Teil» der Milchproduktion sind. Woher kommt was wir konsumieren?
Sämtliche Lederprodukte von Marai sind aus Ziegenleder. Alle Ziegenfelle stammen von Tieren aus der Schweiz - von kleinen Schweizerbauernhöfen im Emmental, Jura und Tessin. Sie werden schonend und rein pflanzlich in Süddeutschland gegerbt.
Die Nachfrage nach Ziegenleder ist in den letzten Jahrzehnten stark gesunken, Grund sind synthetische Alternativen, oder die Abwanderung der Industrie nach Fernost. Paradoxerweise kommt das Ziegenleder das für die Bekleidung (Schuhe, Taschen, Accessoires) für Europa hergestellt wird aus Indien, Pakistan, etc.
Das bedeutet was hierzulande nicht verarbeitet werden kann, wird verbrannt. Und das in einer Welt, in der Ressourcen immer knapper werden.
Marai möchte hier den Kreis schliessen - mit hochwertigen Lederprodukten in Kleinauflagen und Transparenz. Denn unsere Konsum-Entscheidung hat Folgen.
Und ich glaube es beginnt bereits viel früher - in unserem Denken. Unserem Mangeldenken. Brauchen wir wirklich was wir haben möchten?
Angeblich besitzen Schweizerinnen und Schweizer im Schnitt 118 Kleidungsstücke. Jedes Jahr kommen 60 Stücke hinzu, wobei 40 % der Kleider nie getragen wird oder lediglich 2-4 Mal. Jahr für Jahr werden 6.3 kg Altkleider pro Person weggeben (Quelle: Fashionrevolution).
Auf meinem Blog über Labels zu schreiben hinter denen ich voll und ganz stehen kann ist mir ein grosses Herzensanliegen. Um zu sensibilisieren. Es sind keine Alternativen, sondern eine Möglichkeit lange an einem Stück Freude zu haben. Freude, die glücklich macht. Mensch, Tier und Erde.
HAPPY 4TH ADVENT
PS: Der Strickjupe gehört ebenso zu einer meiner Entdeckungen: Das Label Collectif mon Amour wurde von den beiden Zürcher Modehäuser Modissa und BIG gegründet - ein Kollektiv mit der gemeinsamen Vision: moderne und nachhaltige Mode. Zeitlose Schnitte, wertige Materialien, reduzierte Formen und die Nachhaltigkeit - für einen rücksichtsvollen Umgang mit der Natur - sind für das Collectif mon Amour eine Herzensangelegenheit. Der Pullover ist ein Second Hand Stück - sowie auch die Boots.
PPS: Last but not least - ich möchte Mäni Danke sagen für seine Engelsgeduld, seine Zeit und sein Humor. Die Stimmung während unseren Fotoaufnahmen ist eine Mischung aus ganz viel Lachen und halbwegs wahnsinnig werden - weil er kein Fotograf und ich kein Model.
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Dieser Beitrag ist entstanden in Zusammenarbeit mit Marai.