Ein Sommer. Ein Sommer wie dieser. Ein Sommer wie dieser, der reich an Erinnerungen mit vielen Momenten, die sich wie Schätze auf den Boden der Seelen unserer Kinder - all unseren - legte.
Hinter uns liegen zwei Wochen Zeit miteinander. Die erste Woche unverplant (was mich jedes Mal nervös macht, ich mich jedoch persönlich herausfordere, weil es sich jedes Mal lohnt nicht alles zu verplanen - auch diesmal) und eine Woche geplant.
Als Ferienauftakt fuhren wir mit unseren Fahrrädern und sieben Schlafsäcken unweit von uns auf einen Bauernhof. Schlafen im Stroh. Ja, das stand tatsächlich auf unserer Bucketlist. Die romantische Vorstellung ging insofern so auf, dass die Kinder besser geschlafen haben als zu Hause und Mäni und ich wenig bis schlecht. Gar nicht.
Es muss das leckere und reichhaltige Morgenessen gewesen sein, das uns auf die Idee brachte unsere unverplante Ferienwoche zur «der-Weg-ist-das-Ziel»-Mission zu ernennen. Geboren war die Idee:
TOUR DE STROH
Wohl war es auch die realistischste Idee in der Hochsaison für sieben Menschen so spontan Übernachtungsmöglichkeiten zu finden ;) - Schlafen im Stroh machte es möglich. Let's go...
Wasserauen - Appenzell
Die Schweiz. Ist einfach wunderschön. Nach knapp 2.5h sind wir auf dem Hof von Signers angekommen. Geissen haben uns begrüsst und abgeschleckt. Die Luft auch da warm, aber klarer - umgeben von einer atemberaubenden Bergkulisse.
Unser Strohlager befand sich in einer Scheune neben den Kühen. Leintücher und Kissen standen uns zur Verfügung und Schlaf-Hack an dich von mir - vor dem Schlafen im Stroh u n b e d i n g t Stroh frisch aufschütteln und püscheln. Geschlafen haben wir besser, die Kinder wie seelige Geisslein. Am nächsten Morgen genossen wir wieder ein ausgewogenes wunderbares Buurezmorge, denn das brauchten wir...
Seealpsee
Uns stand die Wanderung zum Seealpsee bevor. Es führen zwei Wege zu ihm. Für den Aufstieg wählten wir den geteerten Weg. Steil bis sehr steil. Mit Pausen und Ermutigungen schafften wir es nach 1.5h Stunden - alle Kinder mehrheitlich selbst zu Fuss - mit kleineren Krisen. Nach der verdienten Portion Pommes (immer, sorry Kids) und eine Flasche F l a u d e r ;) suchten wir uns ein lauschiges Plätzchen am See.
Die Abkühlung war erquickend. Danach genossen wir unser Picknick. Da beim Seealpsee alle Übernachtungsmöglichkeiten ausgebucht waren, es nur ein Strohlager gab, wo wir alle sieben Schlafsäcke mit auf die Wanderung hätten nehmen müssen, entschieden wir uns für eine weitere Stroh-Übernachtung in Wasserauen.
Langwies - Graubünden
Weiter gings zum Schluochthof. Ein Hof mitten in einer Schluocht - nicht Schlucht. Wir wurden herzlich begrüsst und bezogen unser liebevoll eingerichtetes Strohlager. Diesmal sogar mit dazugehörigem Aufenthaltsraum. Das Reisen hängte nun allen etwas an und seichte ausgedrückt, es war nicht nur harmonisch ;).
Untersee - Arosa
Am Untersee in Arosa haben wir uns abgekühlt. So eine coole vintage Seebadi mit einer tollen Stimmung. Es scheint, wo Gewässer ist, da kommen unsere Seelen zur Ruhe.
Lagh de Pian Doss
Unsere Reise ging weiter mit Halt am Lagh de Pian Doss. Was die Schweiz nur alles für traumhafte Bergseen hat. Im Restaurant genossen wir leckere Pizza. Unser Essensvorrat ging nämlich allmählich aus.
Nach der Abkühlung und dem vergeblichen Versuch aufs Floss zu kommen - yeppp, war etwas peinlich - gings weiter zu unserer Feriendestination für unsere geplante Ferienwoche.
Caviano - Tessin
Ein Ferienhaus. Mitten im Grünen zwischen Palmen, vielen Hortensien und einer Terrasse mit einer atemberaubenden Sicht über den Lago Maggiore. Was für ein schönes Ankommen. Ein einfaches aber praktisches Häuschen via tutti.ch gefunden. Diese Woche tat gut. Es war schön, oftmals auch schön anstrengend ;).
⋒
Haben Wetten abgeschlossen.
Haben Nägel gestrichen.
Haben Memory gespielt.
Haben gemogelt.
Haben gestritten.
⋒
⋒
Sind täglich auf die Suche nach
schönen Buchten. Haben dabei den
Shaka Beach entdeckt.
⋒
⋒
Sind mit dem Schiff nach Ascona,
haben Pizza bei Horst geholt und am Seeufer gegessen, danach Eis bei der Gelateria Pippo (in derselben Gasse - das nenne ich einen Grossfamilien-Jackpot #allhangry). Zayns Gelati endete leider tödlich, weil Mäni mit dem Kinderwagen darüber gefahren ist (das Eis verklemmte sich zwischen dem Vorderrad und wurde am Boden entlang geschliffen - Mäni hatte es partout nicht bemerkt, Zayn geschrien wie am Spiess und alle Seeufer-Promenaden-Gäste mitgelitten. Es war dramatisch - vergesse diese Situation nie mehr ;). Habe daraufhin Zayn mein Gelati gegeben.
⋒
⋒
Sind verstochen worden.
Worauf ein Kind für jeden Mückenstich ein Pflaster benötigte -
wir haben nun also keine Pflaster mehr ;).
⋒
Sind am Luino Markt gewesen.
⋒
Wir sind alle ein paar Millimeter Grösser an Körpergrösse und reicher an Erfahrung geworden, welche uns vereint und erneut verbunden haben - ein wunderbarer Sommer, der in die Kindheitsgeschichte unserer Kinder gegangen ist. Aber auch ein Sommer, der nicht immer nur glitzernd und glänzend, aber gespickt mit vielen lehrreichen Erlebnissen für die Kinder und für uns war (siehe PS:).
PS: Zwei schöne Wochen. Aber auch zwei Wochen mit vielen Streitereien, Auseinandersetzungen und Geschrei, weil müde, hungrig, ungerechtes Leben oder alles zusammen. Bei dreizehn Wochen Schulferien müssen sich selbst die Kinder wieder aneinander gewöhnen - irgendwie verrückt dieses Leben und jede Familie weiss, dass das Ankommen bei einer neuer Unterkunft meist einige Tage braucht. Der Strohtrip verlagerte diese drei Tage ;) - machen würden wirs, so wie ich uns kenne, wieder ;). Und vielleicht wäre ein Strohlager ja unsere Lösung für durchschlafende Kinder ;).
PPS: Mäni und mir hilft es immer wieder bewusst anzunehmen, dass wir uns noch in der Phase Wir-nehmen-den-Kafi-nach-dem-Essen-im-Resti-Take-Away und geniessen ihn aus dem Becher irgendwo am Boden sitzend.
PPPS: Dieser Trip hat uns gebödelt. Es braucht nicht x-Stunden um an einen Tapetenwechsel zu gelangen. Die Kinder haben sich auf den Bauernhöfen (Mehrzahl?) immer sehr wohl gefühlt. Der Austausch mit den Bauern und Bäuerinnen war bereichernd und hat den Horizont in vieler Hinsicht erweitert, und wie wichtig es ist, dass wir unsere Bauern im Lande unterstützen.
PPPPS: dann ist aber Schluss. Die Planung von Ferien ist nicht immer einfach. Was unternehmen wir? Wo reisen wir hin? Vielleicht hilft dir und euch in Zukunft ein Motto - wie zum Beispiel eine tour de stroh ;)?