Ich glaube und wage sagen zu können, dass unser neue Alltag Einzug gehalten hat. Und das obwohl ich mir einräumte, dass mein Wochenbett von den üblichen sechs Wochen wohl mindestens auf sechs Monate ausgedehnt werden würde (entspannt enorm!) und deshalb bin ich auch so überrascht und dankbar läuft es schon so eingespielt, auch wenn die Nächte noch nicht so sind, wie sie sein sollten. Aber das schaffen wir noch und bis mein Mami-Urlaub von meiner Festanstellung vorüber ist, geniesse ich die Zeit mit den Kiddos und mache mir kein schlechtes Gewissen darüber, wenn ich um elf Uhr immer noch im Pischi bin (wir werden von Tag zu Tag schneller ;).
Ja, und was im Leben ist schon so, wie ich es mir in den Vorstellungen ausmalte.
Mit Kindern ist es wie mit Überraschungseiern - jeder Tag ist anders, schön und mit einer Extra-Portion an Überraschungen ausgefüllt.
Sowie die vergangene Woche. Die war toll, aber ganz schön voll.
Hier ein Rush-Weekender-Auszug...
...den Auftakt machte ein super Styling-Auftrag, der wohl an der tollsten Location Berns stattfand, nämlich über den Dächern von Bern und dem Münster-Turm nahezu zum anfassen nah...
Bildquelle: Bettina Hänni, Assistentin von Fotografin Tabea Reusser
...herzvollen Besuch einer ehemaligen Arbeitskollegin...
...Wäsche bis zum abwinken (wie es dazu kam, wirst du gleich lesen)...
...mein neues iPhone abholte und mich darüber ärgerte, dass ich mich immer noch über die Dreistigkeit ärgere, wenn Leute sich in der Schlange nicht hintenanstellen, ich es aber nicht fertig bringe etwas zu sagen...
...mein geliebtes Gottemeitschi, das paar Tage zu uns in die Ferien kam...
Sorry, für die schlechte Auflösung. Aber es war schon spät am Abend, wir haben Prinzessinnen-Film gekuckt und die Fingernägel lackiert, ein richtiger Mädelsabend eben! Doch zuvor haben wir noch kurz die halbe Arche-Noah gebacken :).
Legende von links nach rechts: gestürztes Schaf (ja genau unten links meine ich), funny Bunny, Schnecke, Schildkröte, Zopf, Blume und Herz.
...ein Besuch an der Basler Herbstmesse mit unseren Liebsten Basler...
...und mit dabei, der eine freie Abend. Nur für mich...
Die Abwaschmaschine surrte ihr Programm herunter, die Krümmel vom Nachtessen frisch eingesaugt, der Tisch blank geputzt und zum bloggen bereit. Da hörte ich es. Das feine kleine Wimmern, dass sich in sekundenschnelle in ein herzzerreissendes Weinen verwandelte. Und nicht aufhörte und nicht aufhörte. Ah mann, warum jetzt? Warum jetzt an diesem Abend? Erst ärgerte ich mich. Ich hatte mich so auf diesen Abend gefreut. Dann überkam mich ein Gefühl von Verständnis, nämlich dass diese Woche für uns alle toll aber eben auch voll war. Ich legte mich mit Ilay aufs Sofa und wir verbrachten zusammen Zeit. Den ganzen Abend. Sein weinen wandelte sich zu einem guggelen und wir genossen die Zeit zu zweit, die wohl für uns beide zu kurz kam.
Ich finde es ist schwierig allem und allen gerecht zu werden und die Karten an Prioritäten werden neu gemischt. Dies fordert mich sehr heraus. Nämlich genau dann, wenn du die Planung und Priorisierung nicht wirklich steuern kannst. Das oben genannte Beispiel mit dem (k)einen freien Abend wurde mir diese Woche gleich ein zweites Mal vor Augen geführt. Mit meinem älteren Sohn.
Es war einmal mehr verdächtig still, jedoch mit Unterbrüchen von Geräuschen, die da während dem Mittagsschlaf von Lou nicht hätten sein sollen. Lou schlief nicht. Noch ehe ich die Türe zu seinem Zimmer öffnete, sah ich unzählige Spritzer. Dunkel-rote Spritzer. Lou war voll damit. Und wieder kam der Spruch aus diesem kleinen unschuldigen Engelsgesicht: "Mami lueg". Herrje, er kam an sein Neccessaire, das ich so ganz in seinem Zimmer vergass. Das Betadine-Fläschchen mit dabei! Wie musste es lustig sein, dieses Fläschchen in alle Himmelsrichtungen zu schütteln? Und wie kann ein so kleiner Mensch es in so kurzer Zeit schaffen, dass ein Zimmer nahezu eine Sanierung nötig hat und der Ruf nach einem Maler notwendig ist? Während ich mich von diesem Schock versuchte zu erholen und putzte, bediente sich Lou mit MEINEM Repertoire an Kraftausdrücken und wiederholte diese ununterbrochen (die hab ich glücklicherweise, seit ich Kinder habe revidiert ;). Das Zimmer glich einem Blutmassaker und alles was sich waschen liess, kam in die Waschmaschine. Eben wie gesagt einige Dinge sind nicht planbar, wohingegen, jeder Tag einer Tischbombe gleicht, welche Überraschungseier ausspuckt.
Ich war Lou nicht böse. Ich sage jeweils: Lou schreibt Geschichte. All seine Lousbuben-Szenen werden mir unvergesslich sein und in meine wie auch seine Geschichte eingehen - und das ist gut so.