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BEHIND THE SCENES

. written by Dby Baumann
BEHIND THE SCENES

Es ist dunkel. Man hört das Räuspern und Husten. Tuscheln von Stimmen, die gespannt warten bis es los geht. Aufregung, Vorfreude in der Luft. Stühle, die hörbar auf dem Boden zurecht gerutscht werden. Menschen, die in letzter Minute hinein huschen. Wir. 

Im Casino Theater Bern vor einer Woche. Das Konzert Sinfonia mit Jaël.

Bild Casiontheater

Es wird dunkel. Das Orchester stimmt sich ab. Ein Ton, dem alle folgen. Es fühlt sich an wie ein Wasserfall an Tönen, der sich über mich ergiesst. Ich schliesse die Augen. Höre alle Töne in meinem Kopf, nicht jene des Orchesters. Jene zwischen meinem Herzen, meinen Gedanken und meinem Geist. Immer wieder mit feinen Klängen des Gewissens. Des schlechten Gewissens. Ist es richtig hier zu sitzen?

Öffne die Augen um mich von den sichtlich grösser werdenden Gedanken in meinem Kopf abzulenken. Blicke nach vorne. Auf das was da ist. Atme.

Bild Sinfonia

Rieche den Duft von frischgeduschter Haut, nicht meiner die Eile war zu gross - eine Verwicklung von Duftsträngen, die sich wie eine Wolke aus Parfum aufbauscht, ausdehnt und uns alle im Saal einhüllt. Meine Nase tropft. Das habe ich immer wenn ich aus der Kälte in einen warmen Raum komme. Ich habe kein Taschentuch und wische die Tropfen dezent mit Daume und Zeigefinger ab.

Sie riechen nach der Hälfte der Pizza, die Mäni und ich kurz zuvor ebenfalls in Eile gegessen haben. Sie riechen auch etwas nach Schokolade, weil ich mit meinen Fingerkuppen das Kakaopulver vom Teller, welches vom Tiramisu übrig blieb aufgetupft und abgeschleckt habe - ebenfalls geteilt.

Die Zeit. Sie läuft, so schnell wie wir es tun.

Bild Pizza

Bild Together

Bild Tiramisu

Und wieder schliesse ich meine Augen, mein Atem wird ruhiger nun höre ich sie. Die Töne. Des Orchesters. Die Zeit scheint still zu stehen.

Das erste Set ist durch. Der Theatersaal wird hell. Pause. Wir blicken einander an und wissen wir denken dieselben Gedanken. Das Telefon läutet. Wir fahren nach Hause.

Manchmal ist das Ende der Anfang oder der Anfang das Ende. Gelegenheiten wie jene sind rar und kostbar, aber über allem steht das Gefüge. Die innere Ordnung.

Kurz bevor Mäni und ich zum Konzert losfuhren (französisch geduscht und im Mantel bereit) erbrach eines der Kinder. Mein Mami meinte "doch geht". Es geht. Wir gingen. Nach dem ersten Set erbrach dann das zweite Kind (zusammen mit dem ersten Kind) keine Frage wir fuhren nach Hause. Und so vergingen die nächsten 48 Stunden Kind um Kind, manchmal zusammen, nacheinander oder eines erneut wieder - alle fünf. Wir blieben diesmal verschont. Gottlob denn die Waschberge - sie thronten - türmten sich Trommel für Trommel, vielleicht schon etwas vorwurfsvoll, aber ich wusste es war gut, gab vielleicht genau dafür Kraft - denn im Kopf da waren diese Gedanken an all die schönen Töne immer und immer. 

Bild Behindthescenes

HAPPY FRIDAY

PS: Deshalb war es hier etwas ruhig - weil das Gefüge, die innere Ordnung durcheinander geriet. So liegt der nächst kommende Blog-Post eine Woche vor diesem Post, weil der Anfang manchmal das Ende ist und das Ende manchmal der Anfang ;).