Das neue O und O. Richtig gelesen. Das O und O - Ordnung und Organisation - sollte das neue A und O sein. Sollte. Tagtäglich werden Mäni und ich vom neuen O und O herausgefordert.
Eine Rolle spielt eben genau wer, wann, wo, wie, welche Rolle spielt.
Wer schaut wann zu den Kiddos? Wer arbeitet wann und wie viel? Wer kann dann das tun, was er hin und wieder möchte und braucht? Und wie bitte sehr bringt man schlussendlich all das unter einen Hut?
Die Antwort: ich weiss es nicht.
Aber eines weiss ich. Es war unsere Entscheidung Kinder haben zu wollen und das mit allem was sie mit verändern. Und sie wurden uns geschenkt! Kinder sollen keine Bürde sein, sondern eine Würde. Nämlich dieser Aufgabe gerecht zu werden. Wir haben sie uns gewünscht. Doch hin und wieder klopft das «ich» auf meiner Schulter an. Ich. Was ist mit mir?
Ja, ziemlich sicher kommt das «ich» mit Kiddos zwischendurch zu kurz. Und manchmal vergisst man, was für Auswirkungen Wünsche haben können oder ist sich deren Konsequenzen im vornherein nicht bewusst. Mit Kindern werden Werte neu aufgemischt. Prioritäten werden automatisch frisch aufgetischt. Es hilft mir, wenn ich hin und wieder an unsere Entscheidung denke und mir bewusst werde, welche Auswirkungen diese eben haben und diese bewusst zulasse.
Bevor unsere Kiddos da waren, wusste ich ja, ja irgendwann einmal möchte ich schon Kinder haben und gleichzeitig dachte ich daran, was ich alles verlieren würde, weil ich auf so vieles verzichten müsste.
Aber wenn ich ehrlich bin, ist es einzig und alleine das «ich», welches verloren gehen könnte. Das «ich», das mir sagt: «das hast du noch nicht» und «das hättest du doch noch tun wollen». Ein fieses «ich». Weil es weh tut. Ohja, hin und wieder sitzt das «ich» auch jetzt noch auf meiner Schulter und ich komme in Versuchung doch noch alles haben und tun zu wollen. Wohl ein Phänomen unserer Gesellschaft. Es ist der Luxus die Wahl zu haben.
Doch wer die Wahl hat, hat die Qual. In den vergangenen zwei Jahren habe ich mich oft reflektiert und analysiert. Aber schlussendlich sind es die Kiddos, die mir wie kleine Spieglein entgegen lächeln. Meine Hebamme sagte mir vor einigen Monaten: «einem Kind kann man nie genug Liebe geben.» Diese Aussage begleitet mich oft im jetzigen Alltag und tut mir gut. Denn ich bin dankbar für alles was die Kiddos in unserem Leben aufgemischt, verändert und über den Haufen geworfen haben.
Aber wie ist es möglich mit all diesen Umständen dieses neue O und O zu leben. Ich gebe es zu. In Bezug auf meine haushälterischen Aufgaben habe ich grosses Verbesserungspotenzial, wenn da bloss der Wille wäre. Aber ich versuche mit bestem Willen unter all den Umständen Ordnung zu halten, Ruhe zu bewahren und mittels Organisation alles im Überblick zu haben. Kleiner Wochenrückblick...
Ich habe verschlafen. Geschwind, geschwind ziehe ich mich an und hetze auf den Zug um zur Arbeit zu kommen. Angekommen lasse ich mir einen Kaffee raus, starte den Computer, lese die Mails und trinke dazu meinen Kaffee. Diese unglaubliche Ruhe. Ruhe! Der Kaffee schmeckt irgendwie auch viel besser - er ist heiss. Schön! Das Telefon klingelt. Mäni findet Kappen und Handschuhe der Kiddos nicht. Ich weiss es ebenfalls nicht. Beim ersten Toilettengang bemerke ich, dass ich Unterhosen von Mäni trage. Ich muss schmunzeln und kehre zurück an meinen Arbeitsplatz (in den achso superbequemen Unterhosen von Mäni) und arbeite weiter.
Der Tag zuvor mit den Kiddos war tumultuarisch, die Nacht ungeheuerlich schlaflos. Auch hier ein kleiner Auszug...
Wir stehen auf. Heute ist Kiddo-Körperpflege-Badespass-Tag. Ich lasse das Wasser in die Badewanne. Ziehe Ilay das Pijama aus. Gehe ins Bad. Doch Lou war schneller und sitzt bereits in der Badewanne ein (diese Babywannen - wir haben keine Badewanne). Ich gehe zurück ins Zimmer und ziehe Ilay halbwegs wieder an, damit er sich nicht erkältet. Ich gehe die Treppe runter und lege Ilay an seinen Lieblingsplatz hin. Gehe Treppe wieder rauf. Lou spritzt ganzes Badezimmer voll: «lueg mau Mami, hani gsprützt». Ich mache alles sauber. Ilay weint. Ich gehe Treppe wieder runter. Hole Ilay und gehe Treppe wieder hoch. Lou springt nackt umher. Ich lege Ilay hin. Ziehe Lou an, damit auch er sich nicht erkältet. Lou geht Treppe runter. Ich bade Ilay. Lou weint. Ich gehe Treppe runter. Lampe ist runtergeflogen - zum Glück ist nichts geschehen. Ilay weint. Ich gehe Treppe wieder hoch und ziehe Ilay an. Wir gehen runter. Wollen raus. Ach, da war ja noch die Kappe und die Handschuhe, die ich vergessen habe - oben!
Eben drum: O und O? Nicht wirklich. Aber du weisst ich gebe nicht auf und versuche mit Dby-Strategien unser Leben mit kleinen grossen Alltagshelfern umzugestalten. Und ich kann dir sagen ich habe eine Freude daran gewonnen, die ich so nicht erwartet hätte. Und plötzlich wird ein Brokkoli eben zum Blumenstrauss.
Hier meine kleinen O und O's...
>>>Paper Bag
Perfekt zum Verstauen all meiner tollen Rollen. Die Paper Bag sieht nicht nur gut aus, sondern hält, was sie verspricht. Die Paper Bag findest du hier.
>>>Bad-Drahtkorb
Die Rutschsterne auf unserem Duschboden geben halt. Die nützen aber nichts, wenn man über ein Gummi-Wasser-Spiel-Frosch stolpert. Die Körbe sind super. Das Wasser kann abtropfen, brauchen nicht viel Platz und können easy mit diesen Duschvorhang-Haltern befestigt werden.
>>>Zahnpasta-Gebimbel
Lou liebt Tuben und noch vielmehr zu sehen, was dabei herauskommt und wie sich diese Wurst von egal-was auf dem Boden oder an den Wänden macht. Mit meinem Zahnpasta-Gebimbel bringe ich jede Tube in Sicherheit.
>>>Magazin-Drahtkorb
Ja, ich bin ein Magazin-Junky. Und ja ich mag es einen Überblick zu haben, welche Magazine ich noch nicht zu Ende gelesen habe, ja gar noch eingeschweisst sind. Et voilà, den tollen Korb gibts eben auch in dieser Grösse.
>>>Alles-Einmachgläser
Yesss, endlich habe ich ein super System entdeckt, das in einer überschaubaren Küche, den Renner macht. Und es ist Mann-Tauglich. Die Möglichkeit etwas nicht zu finden ist nicht möglich. Es ist einfach in einem der Gläser :).
Ich muss sagen, mein neues O und O gefällt mir ganz gut. Nebst dem haushälterischen Aspekt und den kleinen Alltagshelfern kommen die Werte, welche wir setzen. Prioritäten, denen wir uns stellen und Entscheidungen, die wir austragen.
PS: Und ein Brokkoli geht durchaus auch als Gastgebergeschenk durch :)