Lifestyle

OH GENIESS ES

. written by Dby Baumann
OH GENIESS ES

Tataaaa und so schnell kanns gehen und es ist da: Das neue Jahr! Mit all seinen Vorhaben, Träumen, dem Mut für neue Ziele, Vorstellungen und Wünsche.

Ich bin wehmütig und doch freudig. 
Ich bin aufgewühlt und doch ruhig.
Ich bin gespannt und doch ungeduldig.
Ich bin positiv und ja ziemlich zuversichtlich.

Aber wie so oft. Ich muss ausholen.

Da sass ich am Boden angelehnt zum Kühlschrank. Beide Kinder weinend auf mir. Ich sah in das Licht auf der Kommode in unserem Korridor und es verschwamm. Auch mir liefen die Tränen die Wangen hinunter. Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich genau diesen Moment zutiefst geniessen musste.

Ich war erschöpft. Es war der Blackfriday und ich kam von einem Einkaufsmarathon für die Geschenke der dazumal kommenden Geburtstage, Weihnachtsgeschenke und den Family-Adventskalender zurück. Irrsinnig über die vielen Leute und all die verlockenden Angebote stellte ich das Auto zuhause ab, ohne die Einkäufe ins Haus zu tragen. Fisch und Fleisch, die da auch dabei waren, mögen bei diesen Temperaturen gut frischbleiben. Ich musste raus. Ich packte die Kinder in ihre Winterjacken ein und lief los. Die frische Luft tat gut.

Doch es war auch für Lou viel. Er schrie wie am Spiess und legte sich auf den Boden nieder - nicht zum Schlafen - zum Trotzen. Ich blieb ruhig. Die Leute nicht. Beim Vorbeigehen meinten diese: "Oh, der Arme" oder "Oh, was hat er nur"! Ja, und auch ich stand da und fragte mich, was hat er bloss und wieso eigentlich mich niemand fragte wie es mir gehe und mir sagt "du Arme". Ich blieb ruhig.

Es sagen mir viele Leute: "Oh, geniess es!". Und: "Sie sind nur einmal so klein". Ich weiss und sie werden auch nur einmal zehn oder zwanzig oder sechzig sein. Nicht falsch verstehen, ich weiss was gemeint ist und bereits jetzt, wenn ich auf Lou's zweieinhalb Jahre zurückblicke, höre ich mich ebenfalls sagen, oh wie rasch die Zeit vergeht. Doch manchmal frage ich mich auch, wie kann ich es geniessen, wenn es doch so anstrengend ist? Und gleichzeitig stelle ich es mir als unverzeihbar vor, wenn ich sagen müsste "hätte ich doch nur...". 

Das vergangene Jahr beinhaltete die gesamte Farbpalette. Von anstrengend bis zum verlieben immer und immer wieder.

Wenn ich zurückblicke, darf ich sagen, dass dieses erfüllt war mit Erlebnissen und verwirklichten Träumen - heute vor einem Jahr weilten wir in Hawaii. Mäni und ich feierten vergangenes Jahr unser siebtes gottlob gesegnetes Ehe-Jahr, welches wir mit einer Reise zu einem Sabbatical Jahr ernannten. Ok, wir verbrachten nicht die vollen zwölf Monate auf diesen wunderschönen Inseln. Aber es war vollgestopft mit wunderschönen und unvergesslichen Alohas.

Den Family-Zuwachs von unserem gesunden little Ilay. Das Heranwachsen von Lou mit all seinen Phasen, süssen Momenten und neuen Errungenschaften von neu Erlehrtem. Die beiden Kiddos bereichern so sehr unser Leben. Machen es farbiger, intensiver. Es ist ein Abenteuer die eigene Familienkultur aufzubauen. Das Jahr hat mich so vieles gelernt. Die Liegezeit mit Ilay forderte mich mehr als heraus. Aber hätte ich all dies nicht erlebt, wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Und ich darf auf so viele tolle Begegnungen, wertvolle Beziehungen mit Menschen an unserer Seite blicken. Für all das bin ich mehr als dankbar.

Und natürlich mein weiteres Baby: mein Blog! Wie soll ich sagen ich habe eine neue Leidenschaft entdeckt. Eine Leidenschaft, die mir Gelegenheit bietet in der Zeit, in der alles so rasch an einem vorbeizuziehen droht, inne zu halten. Tagebuch zu schreiben. Festzuhalten und es zu teilen. Und ich möchte dir danken. Danke für deine Zeit, deine Likes, deine Kommentare, und dass du immer wieder vorbeischaust.



"Oh, geniess es!", genau das möchte ich auch dir fürs 2016 wünschen! Auch wenn es manchmal kompliziert, schwierig und anstrengend ist. Meine Hochs und Tiefs, welche ich im vergangenen Jahr erlebte, lassen mich zum Schluss kommen, dass ich es geniessen kann, wenn ich mich auf all die Veränderungen einlasse. Wenn ich zu oft nach vorne oder nach hinten schaue, hindert es mich daran zu fühlen was mich glücklich und zufrieden macht im Hier und Jetzt. Es hält mich auf und hält mich davon ab auf das Wesentliche zu blicken. 

Ich weiss nicht, ob dies das Älterwerden mit sich bringt - ohja, ich wurde vor wenigen Tagen einunddreissig. Einunddreissig!!! Und ja ich kann es irgendwie schon gelassener nehmen - ES GENIESSEN - und dies bedeutet wohl auch, dass man gewisse Veränderungen eben mit einem Schuss Humor nimmt, und dass das Eine zum Andern führt, weil man es ja genau so wollte und ich muss schmunzeln, aber bevor wir noch keine Kinder hatten, hätte ich nicht gedacht, was das alles beinhaltet.

In der Weinschublade, wo einst edler Weintropfen lagerte, nehmen die Liter Milch Überhand. In der Dusche, stehen farbige augenverträgliche Tuben Schaum-Spass-Shampoos und es kleben Rutschsterne auf dem Duschboden.

Und wiederum, wenn ich die Kleider der Kiddos, die eben schon wieder zu klein sind, aussortiere, wird mir bewusst wie schnell die Zeit vergeht, und dass alles seine Zeit und seinen Moment hat.

Fürs neue Jahr wünsche ich mir diese gesamte Farbpalette noch mehr zu geniessen. Und als ich gestern mit "mine Gielä" im Dählhölzli die letzten Stunden im 2015 genoss, wurde ich durch sie besonders inspiriert: Die Flamingos. 

Fürs kommende Jahr gilt für mich: anmutig, g e m ä c h l i c h und farbenprächtig durchs Leben zu gehen.

Hello 2016! 


PS: Die Farbe meines Jupes war keine Absprache mit den Flamingos ;)