Ich bin gerade dabei einen Post zum Thema «Chic in der Schwangerschaft» für die Famigros zu verfassen. Sozusagen mein letzter Punkt auf meiner To-Do-Liste vor der Geburt, auf den ich pokerte und nicht wusste, ob ich diesen nach meiner Liegezeit noch umsetzen kann.
Denn während ich schreibe, schubst und stupst mein Baby gegen alle vier Bauchwände. Ich bin in Woche 38 - bald 39! und immer noch schwanger. Ich hätte nie gedacht soweit zu kommen. Ilay kam in Woche 37 auf die Welt und Lou in Woche 38. Wird dies meine längste Schwangerschaft?
Und nun dürfte das Baby-Bäumchen kommen und ich warte und ich frage mich, ob da noch zu viele Hormone der Medikamente, die ich während der Liegerei einnehmen musste durch meinen Körper fliessen. Ich weiss es nicht. Ich versuche den Moment mit all den zurückgewonnenen Freiheiten zu geniessen. Wieder mit Mäni, Lou und Ilay den Alltag zu meistern - zum Glück zusammen mit Hilfe unserer Perle Alena.
Aufholen und vorbereiten was wortwörtlich liegen blieb, aber auch innezuhalten. Was ich nun nach drei Monaten Liegen mehr als lernte. Und gleichzeitig kommt da diese Wehmut auf, bald nicht mehr schwanger zu sein, aber auch die Vorfreude und Erleichterung, dass das Bangen und Warten bald vorüber ist. Und dann ist da auch noch der Respekt davor, wie ich so als dreifach-Mami sein werde, dass jeder von uns sein Plätzchen und seine Rolle findet, dass ich immer genügend Liebe und Zeit habe und geben kann.
Und während wir warten, wird mir bewusst, dass das Warten in diesem Jahr eine besondere Bedeutung bekommen hat.
Wir warten auf positiven Bescheid, zum Beispiel ob wir schwanger sind, wir warten auf Ferien, auf die wir uns freuen, wir warten bis vielleicht eine angenehmere Phase der Kiddos kommt, wir warten auf Nächte, in denen wir am Stück durchschlafen können, wir warten bis Dinge vorüber sind, die uns schmerzen. Wir warten auf Bescheide. Wir warten auf Entscheidungen. Wir warten bis schwierige Zeiten vorüber sind. Wir warten. Alle. Teils an ähnlichen Punkten, teils völlig ungleich. Empfinden und fühlen tun wir darin aber meist gleich. Wir warten.
Mir liegt es am Herzen diesen Post Frauen zu widmen, die den Verlust eines Babys erleben mussten. Dafür gibt es keine Worte – nur Tränen.
Ich glaube, ich kann mir diesen Schmerz nur annähernd vorstellen. Ich möchte euch Trost und Liebe aussprechen. Aber auch Zeit zum Trauern, Mut, Hoffnung und Zuversicht nach vorne zu schauen. Meine Liegerei ist kein Vergleich, doch jetzt wo sie vorüber und durch ist, spüre ich wie diese Zeit in vielen Lebensbelangen entscheidend für mich war und ist.
Wie entscheide ich über mein Leben, was gut für mich und meine Familie ist. Dass es wichtig ist zu hören, zu spüren, innezuhalten und mir selber die nötige Achtsamkeit zu geben. Aber auch wie ich meine Gedanken steuere. Nicht das Links und Rechts ist entscheidend, sondern da wo meine Mitte ist. Mein. Ich. Und für mich gehört der Glaube an Gott mit dazu, der mich hält und stärkt.
Ich musste diese Gedanken gleich jetzt loswerden, weil es beim Thema «Chic in der Schwangerschaft» um Äusserlichkeiten geht, die sicherlich zum eigenen Wohlbefinden beitragen, aber eben nur die Spitze des Eisberges sind.
Ich denke an euch!